Chilly's: Kannst du uns etwas über deinen Werdegang erzählen und wie du zu deinem Künstlerdasein gekommen bist? Ist es ein Traumberuf oder hat es sich durch Zufall ergeben?
Michela: Schon als kleines Mädchen war ich stets an vielen verschiedenen Dingen interessiert. Nach meinem ersten BA-Abschluss in Rechts- und Wirtschaftswissenschaften habe ich versucht, meine ganze Energie in etwas zu stecken, das ich als mein wahres „Ich“ identifizieren konnte. Daraufhin beschritt ich einen zweiten Weg in meinem Leben. Die erste Wahl hat die zweite nie ausgeschlossen – während ich die Märkte analysierte, habe ich meine Augen auch mit unterschiedlichen visuellen Inputs versorgt, darunter Kunstblogs, Ausstellungen und bereits meine eigene Kunst geschaffen.
Ich glaube tatsächlich daran, dass es nie zu spät ist, deinen Lebensweg zu ändern und etwas zu tun, was dein Herz erfüllt und dich wirklich glücklich macht.
C: Kannst du uns ein wenig über deinen typischen Schaffensprozess erzählen?
M: Normalerweise inspiriert mich Musik sowie das, was ich lese. Ich gehe ins Studio, tanze und zeichne. Wenn ich mit einer Reihe oder sogar einer einzelnen Zeichnung zufrieden bin, beginne ich das Skizzieren auf der Leinwand und male es.
C: Was war bis jetzt der Höhepunkt deiner Karriere?
M: Viele Projekte und Kooperationen bleiben sehr bedeutsame Momente in meiner Karriere, aber der Kunstaufenthalt in Amerika, „Art Residency“ genannt, war wohl der Moment, der mir wirklich geholfen hat, die richtige Richtung für meinen weiteren Werdegang zu erkennen.
C: Was ist ein Ratschlag, den du aufstrebenden Künstlern geben würdest?
M: Man muss versuchen, keine Angst davor zu haben, in welche Schubladen die Menschen einen stecken – für mich liegt die Antwort darin, dass ich mich frei zwischen Kunst und Zusammenarbeit bewege. Geduld ist eine große Tugend; bloß nicht aufgeben.
Psychedelischer Traum
„Ich wollte etwas sehr Visuelles und Wirkungsvolles erschaffen, etwas sehr Psychedelisches. Eine Rückkehr in den Sommer der Liebe im Jahr 1967.“